SIBO - Dünndarmfehlbesiedlung


Bauchschmerzen, Krämpfe, Blähungen, Durchfall und ein aufgeblähter Bauch sind typische Beschwerden bei SIBO. Die Abkürzung steht für „Small Intestinal Bacterial Overgrowth“. Auf Deutsch bedeutet das Dünndarmfehlbesiedlung. In Deutschland leiden ca. 14 Millionen Menschen am Reizdarmsyndrom und einer Studie [1] zufolge sind bis zu 84% Prozent der Reizdarmpatienten von SIBO bzw. einer Dünndarmfehlbesiedlung betroffen.

Als in Berlin praktizierender Heilpraktiker und Osteopath B.Sc. habe ich mich seit 2018 auf die Diagnostik und Behandlung von Verdauungsbeschwerden und chronischen Darmerkrankungen spezialisiert, dazu gehört insbesondere die Dünndarmfehlbesiedlung/ SIBO. Beratung, Betreuung und Behandlung sind in Berlin (vor Ort) sowie Deutschlandweit online/ telefonisch möglich. Die Diagnostik von SIBO und IMO (Intestinal Methanogen Overgrowth) mit dem sogenannten Atemtest von z.B. Sibocheck wird weiter unten beschrieben.

Was ist SIBO?

Bei SIBO sind im Dünndarm Bakterien vorzufinden, die bei gesunden Menschen nicht oder nur kaum vorhanden sind. Die Diagnose SIBO/ Dünndarmfehlbesiedlung bedeutet, dass die Zahl der vorhandenen Bakterien im Dünndarm um mehr als min. das 100-fache erhöht ist [10]. Das geschieht unter anderem, wenn es den Bakterien aus dem Dickdarm durch bestimmte Ursachen gelingt in den Dünndarm vorzudringen. Die Diagnose SIBO kann rechtlich in Deutschland nur von einem Heilpraktiker oder Arzt gestellet werden, ist jedoch als Krankheitsbild in Deutschland auch nach drastisch steigenden Fallzahlen, immer noch nicht anerkannt. In fast allen Fällen bietet sich ein sogenannter Atemtgasest gut dafür an, da bestimmte Gase in der Atemluft auf SIBO hinweisen können und messbar sind (mehr dazu weiter unten).

Symptome wie Bauchschmerzen, ein Blähbauch, Durchfall, aber auch Verstopfung, Depressionen, Brainfog/ Benommenheit und ein schlechtes Hautbild sind Hinweise auf SIBO-Bakterien im Dünndarm.

Diagnose SIBO/ IMO?

Es ist für viele von uns selbstverständlich, sich auf eine funktionierende Verdauung verlassen zu können. Umso stärker bemerken wir die Einschränkung im Alltag, wenn uns die Verdauung chronisch im Stich lässt und ständig Beschwerden wahrgenommen werden. Findet sich keine Ursache, kann man gut beraten sein, darauf zu bestehen SIBO differentialdiagnostisch von einem Heilpraktiker oder Arzt ausschließen zu lassen. Wie das von zu Hause aus machbar ist, wird weiter unten genauer beschrieben. Der Atemtest des Labors (z.B. SiboCheck) weist dabei die höchste Sensitivität für Methan (IMO) und Wasserstoff-Gase auf. Doch jetzt wieder zurück zu Sibo...

Unter normalen Umständen, ist es für Bakterien aus dem Dickdarm kaum möglich in den Dünndarm zu gelangen. Doch wie kann es dann zu SIBO kommen?

Ursachen für SIBO- Schädliche Bakterien im Dünndarm

Unser Dünndarm ist, im Vergleich zum Dickdarm, sehr bakterienarm. Eine Hauptursache für Sibo ist die gestörte Darmbeweglichkeit. Dünn- und Dickdarm sind von Natur aus durch eine Klappe voneinander getrennt. Bei vermehrter Gasbildung im Dickdarm, kann durch den hohen Druck die sogenannte Bauhinklappe (ICK), das ist die Grenze zwischen Dick-und Dünndarm, geöffnet werden und Bakterien können vom Dickdarm in den Dünndarm vordringen [6].

Der Darm reinigt sich beim Gesunden mehrmals am Tag durch Reinigungswellen, jedoch besonders oft in der Nacht. Dies geschieht durch eine abwärts gerichtete Kontraktion des Darmschlauches (Peristaltik). Dabei wird der Verdauungsbrei weiterbewegt und die Darmwand gereinigt. Auch Bakterien können bei der "Reinigungswelle" vom unteren Dünndarm wieder zurück in den Dickdarm „geschoben“ werden. Fehlen die Reinigungswellen oder finden davon zu wenige statt, kann es den aufsteigenden Bakterien gelingen den Dünndarm zu kolonisieren. Ursachen für fehlende oder verringerte Reinigungswellen finden Sie weiter unten im Text.

Bakterien bei einer SIBO – Dünndarmfehlbesiedlung
Eine bakterielle Fehlbesiedlung des Dünndarms – Dünndarmfehlbesiedlung (SIBO)

Leiden Sie an SIBO oder IMO?

Das kann erst durch einen Atemtest bei einem Gastroenterologen oder mit einem Atemtest für zu Hause ( z.B. von Sibocheck 89,-) bestätigt bzw. geprüft werden. Erste Hinweise ergeben sich bereits durch die Symptomatik und die Differenzialdiagnose. Liegt bei Ihnen ein Reizdarmsyndrom vor oder sind noch zusätzliche Hinweise durch die entsprechende Anamnese und Symptomatik gegeben, kann als einfache Möglichkeit ein Atemgastest[3] auf SIBO und IMO durchgeführt werden. Der Test ist zu Hause gut durchführbar und kann auch von der Praxis Gesund in Berlin zu Ihnen gesendet werden (weiter unten mehr dazu).

Weitere Hinweise sind Angaben über durchgemachte Infektionen mit einer Antibiotikatherapie oder durchgemachte Lebensmittelvergiftungen und sollten in die Anamnese bei einem Heilpraktiker oder entsprechendem Therapeuten einbezogen werden. Ein weiterer Hinweis auf SIBO findet sich, wenn sich die Beschwerden morgens, nach dem Aufstehen oder nach längeren Essenspausen reduziert haben, diese dann jedoch, nach ca. 20 bis 120min. nach dem Essen wieder mit den SIBO-typischen Symptomen zurückkehren (Bsp.: Blähbauch). Diese treten bei vielen Patienten besonders verstärkt am Abend auf.

Zusammenfassung möglicher Symptome bei SIBO:

  • Blähungen
  • Ein aufgetriebener Bauch, möglicherweise mit Druckschmerzen
  • Bauchschmerzen, krampfartige Schmerzen
  • Verstopfung
  • Durchfall
  • Eine veränderte Stuhlfrequenz
  • Konzentrationsstörungen/ Brainfog
  • Müdigkeit/ Erschöpfung
  • Angststörung/ Depression
  • Übelkeit/Sodbrennen/ Oberbauchbeschwerden
  • Mundgeruch
  • Unreines Hautbild
  • Nährstoffdefizite
  • Laktoseunverträglichkeit, Fruktoseunverträglichkeit, Glutenunverträglichkeit[4]
  • Kopfschmerzen

Durch die schlechtere Nährstoffaufnahme kann es langfristig zu Gewichtsverlust und Nährstoffdefiziten kommen. SIBO gilt als eine mögliche Ursache für ein Leaky-Gut-Syndrom. Durch die schlechte Nährstoffversorgung kann es zu weiteren Folgeerkrankungen kommen. Ein frühes Erkennen der Dünndarmfehlbesiedlung erhöht die Wahrscheinlichkeit auf einen Therapieerfolg und kann das Entstehen von Folgeerkrankungen vermeiden.

Wie wird SIBO diagnostiziert? Der Atem gibt Auskunft.

Als Heilpraktiker verwende ich für meine Patienten der Naturheilpraxis Gesund in Berlin einen Atemtest (SiboCheck, Kosten ca. 89 Euro) in Kombination mit einer medizinischen Zuckerlösung zum Nachweis von SIBO.

Dazu trinken Sie zu Hause die Lösung, anschließend wird in regelmäßigen Abständen die Konzentration von Wasserstoff und Methan in der ausgeatmeten Luft gesammelt, von Ihnen an das Labor gesendet und dort ausgewertet. Tests wie der "SiboCheck" sind gut geeignet, denn deren Lösung kann nur durch Darmbakterien unter Bildung von Wasserstoff und Methan zersetzt werden. Die entstehenden Gase, Wasserstoff und Methan, können anschließend sehr genau in "parts per million" (ppm) im Labor gemessen werden. Die Lösung benötigt eine gewisse Zeit, bis sie in den Dünndarm gelangt ist. Steigt der Gasgehalt in der Ausatemluft innerhalb von 120 Minuten oder, bei gestörter Darmpassage, auch später an, bedeutet das nach dem Prinzip des Tests, dass sich SIBO-Bakterien im Dünndarm befinden.

Zusätzlich kann mit diesem Atemgas-Test aufgrund der verstrichenen Zeitspanne und dem Zeitpunkt des Anstiegs gedeutet werden, wo im Dünndarm sich die Bakterien befinden. Das hat entscheidende Auswirkungen auf die Empfehlungen für die Therapie. Den Atemtest von Sibocheck können Sie zu sich nach Hause bestellen, sollte der Test positiv sein, kann ich Sie als Ihr Heilpraktiker in Berlin beraten oder auch online und telefonisch über die Ferne für Sie da sein.

Reizdarmsyndrom und SIBO

Die Symptome von SIBO und Reizdarmsyndrom (RDS) ähneln sich stark. Deswegen ist eine gute Diagnostik richtungsweisend bei der Ursachenfindung der Symptome. Ein RDS kann beispielsweise durch die veränderte Beweglichkeit des Darms eine Ursache für SIBO sein[8].

Umgekehrt ist SIBO auch ein Auslöser für Reizdarm. Aktuell wird von Reizdarm-Forschern wie Dr. Pimentel und Dr. Siebecker (USA) diskutiert, ob in bestimmten Fällen durch SIBO ein Reizdarmsyndrom verursacht werden kann oder ob umgekehrt, ein Reizdarmsyndrom für SIBO ursächlich ist. Was nun zuerst da war, ist eine klassische Frage nach Henne und Ei. Fakt ist, dass beide Erkrankungen einen sich gegenseitig verstärkenden Einfluss ausüben. Ein erfolgreiches Behandeln der Dünndarmfehlbesiedlung kann durchaus zu enormen Verbesserungen der Beschwerden des Reizdarms führen!

Therapie bei SIBO

Wenn der Atemgastest einen Gasanstieg um eine bestimmte Höhe nachweist, kann eine Therapie mit natürlichen Antibiotika oder in schweren Fällen, schulmedizinischen Antibiotika in Betracht gezogen werden. Die Therapie bei Dünndarmfehlbesiedlung/ Sibo/ IMO richtet sich nach dem gemessenen Gasanstieg und der körperlichen Verfassung (Magen, Schilddrüse, Bauchspeicheldrüse, Leber, Magensäure uvm.)

Je nach dem, welches Gas angestiegen ist, oder ob sogar beide Gase angestiegen sind, kann eine andere Therapie empfohlen werden. Gerne kann Ihr Arzt oder Heilpraktiker eine Zusammenarbeit mit der Praxis Gesund in Berlin anfragen. In jedem Fall ist es ratsam einen erfahrenen Therapeuten an der Seite zu haben, da viele Aspekte und Besonderheiten zu beachten sind. Eine verbesserte Frequenz der beim "Migrating Motor Complex (MMC)* auftretenden Reinigungswellen, eine Beachtung des Aufbrechens von Biofilmen, mögliche Nervenstörungen am Darm-Nervengeflecht, Narbengewebe im Bauchbereich, die Schilddrüsenfunktion, die Magensäureproduktion, die Bauchspeicheldrüsenenzyme und viele weitere Aspekte müssen beachtet werden.

Sind Kräuter ausreichend gegen SIBO?

Einfach "ein paar Kräuter einnehmen" wird selten zum Erfolg führen. Nicht umsonst hat Sibo eine sehr hohe Rückfallquote/ Rezidivrate bei Pauschaltherapie, auch wenn sie naturheilkundlich sein mögen. Kräuterextrakte und andere pflanzliche Wirkstoffe können selbstverständlich sehr gut eingesetzt werden, es kommt jedoch auf den richtigen individuellen Einsatz an. Ein Patientengespräch mit sinnvoller Diagnostik, mit Ausschluss von bzw. der Behandlung von hinderlichen Begleiterkrankungen (Schilddrüse, Magen, Bauchspeicheldrüse u.v.m.) bildet auch hier die beste Grundlage zur Therapieplanung.

Magen-Darm-Trakt und Dünndarmschleimhaut – Schaubild
Magen-Darm-Trakt und Dünndarmschleimhaut – Schaubild

Mögliche Folgen von SIBO

Resorptionsstörungen bei Fett, Proteinen, Kohlenhydraten und B12

[3] Da die geschädigte Dünndarmschleimhaut die Mikro- und Makronährstoffe nicht mehr in vollem Umfang resorbieren kann, können die Bakterien darauf als Nahrung zugreifen, wodurch sie sich noch stärker vermehren können. Betroffene von SIBO leiden doppelt unter diesem Kreislauf, da einerseits wichtige Nährstoffe fehlen und sich andererseits die Darmflora im Dünndarm durch das Bakterienwachstum weiter verschlechtert. Ein negativer Kreislauf entsteht.

Bildung von Gas- und Fuselalkohol durch Kohlenhydrate bei SIBO

Durch die bakterielle Fermentation der Kohlenhydrate in Dünndarm entstehen Gase [8]Methan und Wasserstoff[11]. Der Begriff Fermentation ist laut Lexikon durch die Bildung von Säure, Gas und Alkohol definiert. Jeder einzelne Bestandteil für sich wirkt bereits reizend auf die Darmwand und dessen Schleimhaut. Ein guter Atemtest sollte diese beiden Gase erfassen können und zusätzlich Kohlenstoffdioxid messen. Weiterhin können Schäden an den Darmzellen (Enterozyten) zu einer sekundären Laktoseintoleranz führen, da die Laktasebildung nicht mehr in vollem Umfang stattfinden kann. Sekundär bedeutet, dass infolge der Schädigung des Darms durch SIBO die Laktoseintoleranz verursacht wurde. Das selbe Prinzip gilt für sekundäre Histaminunverträglichkeit, da die DAO (Diaminantioxidase) im Dünndarm gebildet wird, jedoch bei Mikroentzündungen (auch einhergehend mit Leahy Gut) unzureichend gebildet werden kann. Histaminbeschwerden können auftreten.

Fehlverdauung von Fetten bei SIBO

Durch den bakteriellen! Abbau von Gallensäure im Dünndarm wird Fett aus der Nahrung nicht mehr in vollem Umfang emulgiert. Die Emulgation von Fett ist notwendig um einen Fetttropfen in viele kleinere Fetttröpchfen zu teilen (emulgieren) und so die Resorption über die Darmschleimhaut zu ermöglichen. Geschieht dies nicht ausreichend, kann es zu sogenannten Fettstühlen kommen, bei denen unter Umständen der Stuhl schwimmt oder ein Fettfilm im WC sichtbar sein kann. Fettlösliche Vitamine wie Vitamin A, E, K und D können dann weniger gut resorbiert werden und es kann eine Mangelsituation entstehen.

Nährstoffdefizite bei SIBO

Die direkte Verstoffwechselung von Eisen und Vitamin B12 durch die Bakterien, ist eine mögliche Ursache für einen Vitaminmangel. Wenn der Magen zusätzlich entzündet ist, verringert sich die Aufnahme von B12 im Dünndarm weiterhin. In schweren Fällen kann es dann zu einer Anämie (Blutarmut) kommen. Langfristig entstehen Folgeerkrankungen. Der Mangel von Eisen, Zink und B12 ist bereits wissenschaftlich in Studien mit Sibopatienten bestätigt worden. Es bleibt die Frage offen, welche weiteren Nährstoffdefizite sich einstellen können (siehe hierzu oben, Mangel an fettlöslichen Vitaminen durch SIBO/ IMO).

Gestörte Beweglichkeit des Darms

Ist die Bewegung (Motilität) des Darms reduziert, kann der automatisch ablaufende Reinigungsprozess nicht in vollem Umfang stattfinden[5]. Ursachen für eine gehemmte Beweglichkeit des Darms sind Stress oder psychische Einflüsse, Krankheiten am Bewegungsapparat, vernarbtes Darmgewebe wie möglicherweise nach Operationen im Bauchraum oder Unfällen, große Blinddarm-Operationen, Schmerzen, aber auch Medikamente.

Viele Faktoren wirken auf unser vegetatives Nervensystem. Man kann sich das Vegetative Nervensystem wie ein Straßennetz im Körper vorstellen, und die wichtigste Autobahn führt direkt vom Kopf in den Bauch. Diese Autobahn ist der sogenannte Vagusnerv. Das VNS steht so in direkter Verbindung mit dem Darm und reguliert unter anderem seine Beweglichkeit. Sind wir gestresst (es gibt viele Formen von Stress), verändert sich die Tätigkeit/ Beweglichkeit des Darms und die Häufigkeit des automatisch ablaufenden Reinigungsprozesses nimmt ab.

Folgen von SIBO – Schaubild
Mögliche Folgen einer Dünndarmfehlbesiedlung (SIBO) – Schaubild

Entweder - Oder - Den Kreislauf bei Sibo durchbrechen

Der Darm kennt im Grunde nur zwei Modi, Verdauung oder Reinigung. Entweder der Darm verarbeitet Nahrung und resorbiert Nährstoffe oder der Darm reinigt sich[7] durch den MMC. Eine Reinigung während der Verdauung ist nicht möglich. Das bedeutet, wenn alle 2 Stunden etwas gegessen wird, kann der Darm nur noch in der Nacht die Reinigungsarbeiten beginnen. Die „Reinigungswelle“ die bis zu 3 mal in der Minute durch den Darm läuft, ist von großer Bedeutung für das Verhindern einer Dünndarmfehlbesiedlung.

Es ist eine gute Empfehlung zwischen den Mahlzeiten nicht zu naschen oder Zwischenmahlzeiten besser auszulassen und dem Darm stattdessen Zeit zu geben, sich zu reinigen. Das "Gluckern", was einige Menschen manchmal peinlich finden, ist oftmals das Reinigungsgeräusch des Darms. Wenn Sie dieses Geräusch hören, können sie glücklich sein, denn Ihr Darm räumt gerade für Sie auf.

Ernährung und SIBO

Selbstverständlich hat auch die Ernährung großen Einfluss auf die Darmflora und die Darmbeweglichkeit. So gilt der häufige Konsum von FODMAPs, das ist eine Gruppe von Lebensmitteln mit bakteriell fermentierbaren Kohlenhydraten, als ungünstig bei SIBO/IMO oder dem Reizdarmsyndrom. FODMAPs sind beispielsweise alle stärkehaltigen Lebensmittel wie Kartoffeln, Reis und Nudeln. Dazu kommen somit auch Getreideprodukte (Weizen, Dinkel, Hafer usw.), Hülsenfrüchte, Knoblauch, Zwiebeln, Fructose, Laktose und viele mehr. Daraus ergibt sich die Unmöglichkeit Bakterien auszuhungern, da es mit einer Ernährungsumstellung wie der FODMAP-Diät nicht möglich ist keinerlei FODMAP´s mehr aufzunehmen. Zudem finden Sie hunderte verschiedener Tabellen/ Empfehlungen mit teil gegensätzlichen Angaben. Es ist jedoch durchaus empfehlenswert Ihre Symptome auf bestimmte Lebensmittel zu beobachten und so Ihre eigene individuelle FODMAD-Lebensmittel-Liste zu erstellen. Dann kann durch die individuell entwickelte Diät eine Symptomreduktion erlangt werden. Selbstverständlich stellt auch diese Diät keine Dauerlösung dar, da Sie schwer umzusetzen ist, sozial schwierig ist (Ausgehen, gemeinsame Essen und ständiges Kontrollieren oder gar Abwiegen von Listen und Inhaltsstoffen) und zu einer Mangelernährung führen kann. Zudem kann diese Diät bzw. deren Umsetzen sehr stressig sein, was zu weniger Reinigungswellen und reduzierter Enzymbildung führen kann. Nichtsdestotrotz hält sich die Idee vom "Aushungern" der Bakterien hartnäckig.

Symptome lindern: Low-FODMAP - bestenfalls kurzfristig hilfreich

Die FODMAP-Diät ist keine langfristige Lösung bei einer Dünndarmfehlbesiedlung, vielmehr zielt sie auf eine Symptombehandlung hin. Meist stellt sie durch die komplizierte und aufwandreiche Durchführung keine langfristige Lösung dar. Tabellen gibt es viele und jede scheint andere Lebensmittel zu erhalten. Einheitliche Vorgaben sind nicht zu finden. Ich möchte anmerken, dass eine Fodmap-Diät [2] über einen längeren Zeitraum als 3 Monate zu weiteren Problemen wie einer Verringerung der Artenvielfalt der Darmflora und Nährstoffdefiziten führen kann. Was die Low-Fodmap-Ernährung jedoch anbietet (bei der richtigen Lebensmittelauswahl), ist der gezielte Nahrungsentzug für die SIBO-Bakterien, wodurch diese, wenn auch nur kurzfristig, ihre Aktivität reduzieren können und es so zu einer Besserung von Symptome kommen kann.

Da jedoch keinesfalls eine effektive Auslöschung (Eradikation) der Bakterien stattfindet, sind diese weiterhin in geringer Aktivität (auch der Atemgastest auf SIBO ist dann negativ) vorhanden und vermehren sich bereits wieder weiter, sobald wieder normal gegessen werden. Dabei kann jedoch zunächst, bis zu einem erneuten Auftreten von Beschwerden, eine längere beschwerdefreie Periode erzielt werden. Dies kann äußerst positiv für die Psyche und Motivation der Betroffenen sein.

SCD- spezielle Kohlenhydrate reduzieren

Einfacher in der Durchführbarkeit erscheint die, oft bei Morbus Crohn empfohlene [9], «Specific Carbohydrate Diet» (SCD) oder spezifische Kohlenhydrat-Diät. Die SCD wird als einfacher in der Durchführung wahrgenommen, da mehr Lebensmittel „erlaubt“ sind. Auch die SCD stellt „nur“ eine Behandlung der Symptome dar. Ein Aushungern der Bakterien, wie sich das manche bei der FODMAP-Diät vorstellen, ist auch hier nicht möglich. Eine längere Umsetzung der SCD zur Kontrolle/ Linderung von Symptomen sowie der Möglichkeit neue Kraft zu schöpfen, erscheint jedoch plausibel, auch hinsichtlich psychischer Beschwerden.

Fazit zu Therapiemöglichkeiten bei SIBO

Die Low-Fodmap-Diät und die SCD sind mögliche kurzzeitige Wege um Symptome zu lindern und wieder neue Kraft und Motivation zu sammeln. Eine langfristige Lösung, wie von einigen Onlinequellen dargestellt, ist sie meiner Ansicht nach keinesfalls, da sie eine zu starke Einschränkung der Lebensqualität sowie ein gesundheitliches Risiko durch eine einseitige Ernährung und einer daraus resultierenden Dysbiose in sich birgt.

Vielmehr sollte eine langfristige Elimination/ Auslöschung der vorhandenen Sibo-Bakterien das oberste Ziel sein. Hier ist ein erfahrener Therapeut dringend angeraten, da gezielte Eingriffe in die Darmflora, kombiniert mit einem stufenweisen Vorgehen auf mehreren Ebenen, stattfinden müssen.

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Häufige Fragen zum Thema SIBO - Dünndarmfehlbesiedlung

Was ist eine Dünndarmfehlbesiedlung?

Dünndarmfehlbesiedlung (abgekürzt DDFB oder SIBO) ist eine Besiedlung von Bakterien des Dünndarms mit Bakterien aus dem Dickdarm (in den meisten Fällen) oder pathogenen Bakterien aus der Umwelt (häufig durch kontaminierte Lebensmittel)

Wie behandelt man Sibo/ Dünndarmfehlbesiedlung?

Eine effektive Behandlung setzt immer eine ausführliche Anamnese voraus (erfassen der Vorgeschichte des Patienten). Eine pauschale Behandlung mit Kräuter-Paketen ohne Beachtung weiterer wichtiger Faktoren, sollte gründlich abgewogen werden, da hier Resistenzen der Bakterien entstehen können und eine folgende Therapie erschweren.

Welche Mittel wirken gegen Sibo?

Leider dürfen Ärzte und Heilpraktiker keine Wirkaussagen zu Medikamenten oder Kräutern machen, da diese einem Heilungsversprechen zugrunde gelegt werden könnten. Antibakteriell wirksam sind verschiedene Kräuter oder Antibiotika. Eine wichtige Überlegung ist jedoch nicht nur die Einnahme von antibakteriellen Mitteln, sondern auch die Betrachtung der Schilddrüse, Bauchspeicheldrüse, vegetatives Nervensystem, Magensäureproduktion, Ilieozökalklappe und weiteren. Diese Organe stellen unter Umständen bei bestehenden Dysfunktionen ein Heilungshindernis dar.

Wo liegt der Dünndarm im Körper?

Der Dünndarm befindet sich im mittleren Teil des Verdauungstraktes. Der Verdauungstrakt, beginnend mit dem Mund, verläuft über die Speiseröhre, den Magen, Zwölffingerdarm (gehört bereits zum Dünndarm) und Dünndarm und endet mit dem Dickdarm (Kolon) und Rektum (gehört zum Dickdarm). Der Dünndarm liegt also zwischen dem Magen und dem Dickdarm.

Wieviel kostet der Atemgastest und wer bietet ihn an?

SiboCheck bietet den Atemgastest mit labortechnischer Auswertung der Gase Wasserstoff, Methan und Kohlendioxid für 89,-€ an.

Was sind FODMAP`s?

FODMAP ist ein Akronym und steht für „fermentable oligo-, di- and monosaccharides and polyols“ und steht im deutschen für „fermentierbare Oligo-, Di- und Monosaccharide sowie Polyole“, etwa vergärungsfähige Mehrfach-, Zweifach- und Einfachzucker sowie mehrwertige Alkohole). Viele Heilpraktiker und Ernährungsberater kennen sich mittlerweile gut mit der Erstellung entsprechender Pläne aus.

Welche Lebensmittel gehören zu den FODMAP?

Artischocke, Blumenkohl, Bohnen, Chicorée, Erbsen, Frühlingszwiebeln (weißer Teil), Knoblauch, Lauch (weißer Teil), Linsen, Pilze, Rote Bete, Sellerie, Soja, Spargel, Wirsing, Zwiebeln, Agavensirup, Fructosesirup, Honig, Ketchup Zuckeraustauschstoffe, Vollmilchschokolade, Cashewkerne, Pistazien, Wein Apfel, Aprikose, Birne, Brombeere, Dattel, Johannisbeeren, Kirschen, Mango, Nektarine, Pfirsich, Pflaume, Wassermelone, Zwetschgen, Obstkonserven, Fruchtsäfte Gerste, Roggen, Weizen, Dinkel, Kamut, Emmer, Brot, Bulgur, Cerealien, Couscous, Gebäck, Gries, Nudeln, Buttermilch, Frischkäse, Hüttenkäse, Joghurt, Kondensmilch, Margarine, Mascarpone, Milch, Sahne, Sauerrahm (Liste nicht vollständig!)

Wie kann ich Sie als Heilpraktiker bei SIBO unterstützen?

Janan Mahmod - Heilpraktiker in Berlin

Bei gegebenem Verdacht auf SIBO führen Sie den Atemgastest bequem und einfach zu Hause durch. Mit den Ergebnissen erarbeite ich für Sie eine individuelle, je nach Sibo- oder Reizdarm-Typ, angepasste Therapie. Ziel dabei ist es, die Sibo-Bakterien zu eliminieren und den Darm bei der Regeneration zu unterstützen. Den Verlauf der Therapie kann ich mit Zwischenkontrollen für Sie absichern und Sie bei der Durchführung unterstützen.

Sie benötigen min. ca. 4-8 Wochen Zeit für die Therapie, bei der es notwendig ist, spezielle Kräuter und pflanzliche, antibakterielle Mittel einzunehmen. Auch Prokinetika kommen zur Anwendung, um so die Anzahl der Reinigungswellen zu erhöhen und zu avisieren, dass die Bakterien nicht erneut in den Dickdarm aufsteigen können. Bei SIBO können wir zusätzlich mit einer speziellen SIBO-Diät, die einfacher in der Durchführung ist als die Low-FODMAP-Diät, Beschwerden reduzieren und die Therapie unterstützen. Als Heilpraktiker steht für mich der Darm an oberster Stelle für ganzheitliche Gesundheit. Warten sie nicht länger! Lernen Sie mich kennen und urteilen Sie selbst. Beratungen und Behandlungen für Dünndarmfehlbesiedlung biete ich auch über die Ferne online und telefonisch an.

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Quellen

[1] Pimentel M, Chow EJ, Lin HC. Normalization of lactulose breath testing correlates with symptom improvement in irritable bowel syndrom: a double-blinde, randomized, placebo-controlled study. https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/12591062

[2] Gibson PR, Shepherd SJ. Evidence-based dietary management of functional gastrointestinal symptoms: The FODMAP approach. J Gastroenterol Hepatol

[3] Rezaie A, Pimentel M, Rao SS. How to test and treat small intestinal bacterial overgrowth: an evidence-based approach. Curr Gastroenterol Rep. 2016;18(2);8.

[4] Rubio-Tapia A, Barton SH, Rosenblatt JE, Murray JA. Prevalence of small intestine bacterial overgrowth diagnosed by quantitative culture of intestinal aspirate in celiac disease. J Clin Gastroenterol. 2009;43:157–61.

[5] Phillips SF, Quigley EM, Kumar D, Kamath PS. Motility of the ileocolonic junction. Gut. 1988;29:390.

[6] Roland BC, Ciarleglio MM, Clarke JO, et al. Low ileocecal valve pressure is significantly associated with small intestinal bacterial overgrowth (SIBO). Dig Dis Sci. 2014;59:1269.

[7] Vantrappen G, Janssens J, Hellemans J, Ghoos Y. The interdigestive motor complex of normal subjects and patients with bacterial overgrowth of the small intestine. J Clin Invest. 1977;59:1158.

[8] Posserud I, Stotzer PO, Björnsson ES, Abrahamsson H,Simrén M. Small intestinal bacterial overgrowth in patients with irritable bowel syndrome. Gut. 2007;56:802–8.

[9] Suskind DL, et al. Patients Perceive Clinical Benefit with the Specific Carbohydrate Diet for Inflammatory Bowel Disease

[10] Khoshini R, Dai SC, Lezcano S, Pimentel M. A systematic review of diagnostic tests for small intestinal bacterial overgrowth. Dig Dis Sci. 2008;53:1443.

[11] Gibson GR, Cummings JH, Macfarlane GT, et al. Alternative pathways for hydrogen disposal during fermentation in the human colon. Gut. 1990;31(6):679–83.


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