Ein ständiger Blähbauch kann schmerzen bereiten und krank machen. Wenn die Darmflora aus dem Gleichgewicht geraten ist, kann Ernährung dabei zu einem großen Problem werden. Beschwerden wie Blähbauch, Bauchschmerzen, Verstopfung oder Durchfall belasten Betroffene oft sehr. Chronische Beschwerden wie Reizdarm, Allergien und entzündliche Darmerkrankungen werden in der Naturheilkunde von Heilpraktikern mit einem gestörten Gleichgewicht der Darmflora, der sogenannten Dysbiose, in Verbindung gebracht. Eine spezielle Form der Dysbiose ist übrigens SIBO (Dünndarmfehlbesiedlung). Ich habe mich als Heilpraktiker auf Darmerkrankungen spezialisiert, dazu gehört auch die Dünndarmfehlbesiedlung
Inhaltsverzeichnis
Das Gleichgewicht der Darmbakterien
Der Darm ist nicht nur für die Verdauung und Nährstoffaufnahme zuständig, sondern ist auch zugleich unser größtes Immunorgan mit über 400 Quadratmetern Kontaktfläche. Er ist für die Abwehr von Krankheiten und Erregern ein unentbehrlicher Schutzwall. Eine Voraussetzung für die Abwehrfunktion des Darms, ist die ausgeglichene Darmflora. Mehrere Billionen Bakterien unterstützen sich in einem Gleichgewicht gegenseitig und ermöglichen das Funktionieren[1] unseres Darms. Ist dieses Gleichgewicht der Darmflora gestört, kann es zur Dysbiose kommen. Doch was bedeutet Dysbiose?
Ungleichgewicht = Dysbiose?
Generell kann eine Dysbiose als das Missverhältnis von nützlichen zu schadhaften Bakterien[2] im Verdauungstrakt beschrieben werden. Die Gesamtheit der Darmbakterien nennt die Medizin „Mikrobiom“ oder umgangssprachlich: Darmflora. Die nützlichen Bakterien der Darmflora ermöglichen die Verdauung der Nahrung und produzieren vom Körper benötigte Fettsäuren und Vitamine.
Außerdem bewahren sie den Darm vor Entzündungen und Infektionen, indem sie Krankheitserreger bekämpfen und Schleim zum Schutz der Schleimhaut bilden. Ausreichend nützliche oder neutrale Bakterien verhindern das Besiedeln der Darmschleimhaut mit schädlich wirkenden Bakterien, wie in einem vollen Bus, in dem kein weiterer Platz für andere Fahrgäste mehr ist.
Begriff Dysbiose
Das Zusammenleben von Mensch und Bakterium, bei dem beide Parteien profitieren, wird als Symbiose bezeichnet. Wird das Gleichgewicht gestört und verändert sich die Darmflora dahingehend, dass sie dem Menschen schadet, entsteht eine Dysbiose[3]. Viele Heilpraktiker haben sich mittlerweile auf Dysbiose und Symbioselenkung spezialisiert. Ob Sie unter eine Dysbiose leiden und wie Ihr Heilpraktiker das feststellen kann, erfahren Sie weiter unten.
Ursachen einer Darmdysbiose
Die wichtigsten Ursachen zur Entstehung einer Dysbiose sind nach meiner Erfahrung als Heilpraktiker Einflüsse, die entweder über lange Zeiträume oder mit starker Kraft auf die Darmflora einwirken. In meiner Naturheilpraxis Gesund in Berlin haben sich hierbei 3 Ursachen besonders häufig gezeigt. Die drei wichtigsten Ursachen einer Dysbiose im Darm sind:
Dysbiose durch Ernährung- Beispiel Eiweiß
Eine eiweißreiche Ernährung (ketogene Diät, Paleo, Low Carb), mit mehrfach täglichem Fleisch- oder Milchproduktkonsum, kann unter anderem das Wachstum einer Fäulnisflora verstärken. Dabei entstehen im Dickdarm vermehrt Gärungs- und Fäulnisgase. Die giftigen und blähenden Gase entstehen durch den Stoffwechsel von Eiweißen durch die Darmbakterien. Nahrungseiweiße werden durch den Abbau bestimmter Bakterienstämme wie Escherichia coli, Enterobakterien und Clostridien verstoffwechselt. Diese fäulnisbildenden, im Dickdarm ansässigen Bakterienstämme erhalten durch die hohe Zufuhr von unverdauten Proteinen verbesserte Wachstumsbedingungen[4]. Eine Dysbiose liegt vor.
Andere Ursachen durch Ernährung
Auch bei langfristig zu hohem Fett- oder Zuckeranteil in der Ernährung, kann nach einem ähnlichen Prinzip eine Dysbiose entstehen. Bestimmte Bakterienarten vermehren sich dann übermäßig und erlangen die Oberhand in der Zusammensetzung[4] der Darmflora. Ob Ernährung bei Ihnen die Ursache ist kann Ihr Heilpraktiker in einer guten Anamnese ergründen.
Dysbiose und chronischer Stress
Bei Stress werden Hormone durch die Nebenniere vermehrt ausgeschüttet. Durch den Anstieg von Stresshormonen wie Adrenalin, Dopamin und Kortisol soll der Mensch in die Lage versetzt werden, mit einer kurzfristigen Herausforderung (Stress) umgehen zu können. Dabei wirken diese Hormone auf unser Nervensystem und steuern es. Die Nerven stimulieren bestimmte Zielorte wie Muskeln oder Lunge um mehr Leistungsbereitschaft zu ermöglichen. Da unser Nervensystem jedoch nicht nur aus einzelnen unabhängigen Nervenbahnen besteht, sondern ein Geflecht aus vielen zusammenhängenden Abschnitten ist, wird durch erhöhte Stresshormone auch das Bauch-Nervengeflecht (enterische Nervensystem) beeinflusst.
Die Folge der stressbedingten Nervenaktivierung: Eine über- oder unterstimulierte Verdauung. Die Geschwindigkeit der Verdauung wird langsamer oder schneller und der Nahrungsbrei verweilt zu lange an einem Darmabschnitt oder kommt nicht ausreichend vorverdaut im Dickdarm [7]an. Bei beiden Situationen können die fäulnisbildenden Bakterien den Nahrungsbrei länger verstoffwechseln und sich dadurch verstärkt vermehren. Eine Dysbiose kann somit im Zusammenhang mit chronischem Stress stehen[5]. Ob Ihr vegetatives Nervensystem ausgeglichen ist, kann durch einen spezialisierten Heilpraktiker mittels einer VNS-Analyse untersucht werden
Dysbiose und Medikamente
Medikamente sowie Alkohol und Drogen haben einerseits eine direkte toxische Wirkung auf Darmbakterien, andererseits eine stressfördernde (siehe Punkt 2) Wirkung. Das bekannteste Beispiel unter den Medikamenten sind Antibiotika: (übersetzt: „anti bios“ = gegen Leben). Bei einer bakteriellen Infektion sollen Antibiotika die schadhaften Bakterien im Körper auslöschen, dabei wirken sie jedoch auch auf auch die nützlichen Bakterien. Diese können durch Antibiotika genauso reduziert werden wie die unerwünschten. Eine Dysbiose kann entstehen. Dass Alkohol und Drogen Gifte sind, ist kein Geheimnis, dass sie jedoch auch über die Psyche auf das Bauch-Nervengeflecht wirken, wissen viele nicht. Dabei stimulieren auch sie die Ausschüttung von Stresshormonen und beeinflussen durch die Wirkung auf das Darm-Nervensystem die Verdauungsgeschwindigkeit.
Welche Folgen kann eine Darmdysbiose haben?
Ist die Darmflora gestört, hat das in erster Linie Auswirkungen auf das Verdauungssystem und kann sich dort durch Beschwerden wie dem Blähbauch, Durchfall, Reizdarm[6], Verstopfung oder Bauchschmerzen äußern. Weil jedoch auch der größte Teil des Immunsystems im Darm sitzt, kann eine Dysbiose nach Ansicht von Heilpraktikern der Naturheilkunde auch andere, nicht ganz so offensichtliche Folgen haben. Dazu gehören das Leaky-Gut-Syndrom, Allergien, ein Reizdarmsyndrom und Nahrungsmittelunverträglichkeiten.
Häufige Fragen zur Dysbiose
Wie kann ich Sie in meiner Praxis Gesund in Berlin als Heilpraktiker bei einer Dysbiose unterstützen?
Leiden Sie unter den aufgeführten Beschwerden und es besteht der Verdacht auf eine Darmdysbiose, besprechen wir im Rahmen der Erstanamnese die weitere Vorgehensweise. Eine Stuhlanalyse ist ein möglicher erster Schritt um die Zusammensetzung Ihres Mikrobioms zu ermitteln. Entzündungswerte in Blut und Stuhl geben Aufschluss über mögliche krankhafte Geschehen im Darm. Ein Atemgastest auf bakterielle Fehlbesiedlung (SIBO) und pflanzliche Antibiotika können in Betracht gezogen werden, um die erhöhte Anzahl an schädlichen Bakterien zu reduzieren. Falls erforderlich, führe ich auch Testungen auf Nahrungsmittelunverträglichkeiten und Nährstoffdefizite durch. Auf diesen Ergebnissen aufbauend erarbeite ich für Sie den Therapieplan. Eines meiner wichtigsten Ziele als Heilpraktiker ist es, eventuell vorhandene Entzündung im Darm zu reduzieren.